In der Textil- und Modebranche kommen häufig Faltschachteln und Pappbanderolen als Verpackung zum Einsatz. Insbesondere im Bereich Masche und Bodywear wird häufig mit Faltschachteln gearbeitet – seit einiger Zeit auch als nachhaltigere Lösung gegenüber Polybags und Kunststofffolien. Der Verband der Faltschachtelindustrie FFI ruft jetzt Kunden der Branche dazu auf, Bedarfe frühzeitig zu planen und bei neuen Projekten lange Vorlaufzeiten einzukalkulieren.
Gestörte Lieferketten: Gestiegene Nachfrage trifft auf knappe Rohstoffe und Logistikprobleme
Dem europäischen Verarbeiter-Markt fehlen schätzungsweise 300.000 t Frischfaserkarton. Die sonst so stabile Supply Chain für Kartonverpackungen für Konsumgüter leidet unter starken Schwankungen. Die Eigenbedarfe nach Frischfaser-Karton in Asien und Nordamerika sind spürbar gestiegen. Die Störungen in der internationalen Logistik und die exorbitant gestiegenen Frachtkosten treffen auch den Bereich der Kartonagen. Auf der Recyclingpapier-Seite traf ein Covid-bedingtes geringeres Altpapier-Volumen auf eine gesteigerte Nachfrage vieler altpapierbasierter Verpackungs-Arten.
Einige Kunden bauen bereits Sicherheitsbestände auf. Der „European Carton Prospects Report 2021” schätzt den Zuwachs der Bestellungen in Europa 2021 gegenüber dem Vorjahr auf knapp 11 Prozent. Gleichzeitig wird ein Mengenzuwachs an Faltschachteln von „nur“ 3,7 Prozent prognostiziert.
Kostenbelastung führt zu deutlichen Preiserhöhungen
Knappheiten und verlängerte Lieferzeiten schlagen sich in deutlichen Preiserhöhungen für Karton nieder. Gleiches gilt auch für andere Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe für die Faltschachtel-Herstellung sowie auch zum Beispiel für Paletten oder Transport-Verpackungen.
Forecasts der Kunden essenziell
Andreas Helbig, Sprecher des FFI Vorstands und Managing Director der SEDA Germany GmbH, misst realistischen Forecasts der Kunden hohe Bedeutung bei: „In der aktuellen Marktsituation ist eine gute, vorausschauende Planung essentiell. Panik- und Sicherheitskäufe führen zu zusätzlicher Verknappung und sind kontraproduktiv. Kunden sind daher gut beraten, gerade bei neuen Projekten mit ausreichender Vorlaufzeit zu planen, um neue Verwerfungen zu vermeiden.“
Der FFI – Fachverband Faltschachtel-Industrie e.V. vertritt seit 1948 die Interessen von rund 60 Unternehmen mit über 80 Produktionsstandorten dieses Industriezweigs, der jährlich ca. 990.000 Tonnen Faltschachteln produziert, was einem Produktionswert von rund 1,95 Mrd. Euro entspricht.
Ansprechpartner: Christian Schiffers (Geschäftsführer), Tel.: +49 69 89 01 2 – 101, christian.schiffers@ffi.de.
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