Tag der Verpackung 2025 – Ein Paket für nachhaltigen Aufschwung Bild: Midjourney /noe -x.com

Tag der Verpackung 2025 – Ein Paket für nachhaltigen Aufschwung

Neun Fachverbände der Verpackungswirtschaft machen in einem gemeinsamen Positionspapier auf zentrale Herausforderungen der deutschen Wirtschaft aufmerksam.

Zum zehnten Mal findet der Tag der Verpackung statt. Neun Fachverbände der Verpackungswirtschaft nutzen den Anlass, um auf zwei strukturelle Herausforderungen für die deutsche Industrie aufmerksam zu machen: wachsende Bürokratie und unzureichende Regulierung. In einem Positionspapier zeigen sie, wie übermäßige Vorgaben Innovationen ausbremsen, die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen und den Standort Deutschland schwächen.

Bürokratie als Standortnachteil

Die Verpackungsbranche ist seit den ersten Gesetzen zum Umgang mit gebrauchten Verpackungen in den 1980er Jahren eng mit Regulierung vertraut. Doch mittlerweile sieht sie sich durch eine Vielzahl kaum praktikabler Vorschriften massiv belastet. Ständige Änderungen, komplexe Dokumentationspflichten und langwierige Genehmigungsprozesse erschweren den Alltag – besonders für kleine und mittelständische Unternehmen. 

Dr. Natalie Brandenburg, Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts (dvi), betont:
„Die Bürokratielast hat ein Maß erreicht, das strukturelle Probleme verursacht. Unternehmen verlieren wertvolle Zeit und Ressourcen, die für Innovation und Wertschöpfung fehlen.“

Laut VDMA müssen Maschinen- und Anlagenbauer rund 3.900 gesetzliche Vorgaben beachten. Das KfW-Mittelstandspanel 2024 beziffert den jährlichen Bürokratieaufwand auf etwa 1,5 Milliarden Arbeitsstunden – eine enorme Belastung für den Mittelstand.

Praxisferne Regelungen – reale Folgen

Um die Auswirkungen greifbar zu machen, zeigen die Verbände konkrete Beispiele:

  • Joghurtverpackungen unter drei Litern gelten pauschal als gebührenpflichtige Einzelportionen.
  • Identische Unternehmensdaten müssen vielfach an verschiedene Stellen gemeldet werden.
  • Vorschriften behindern Investitionen in erneuerbare Energien und Dekarbonisierung.
  • Produktionsverbote verlagern Wertschöpfung ins Ausland, oft mit schlechteren Umweltstandards.

Die Kritik der Branche richtet sich nicht gegen Regulierung an sich, sondern gegen deren Umsetzung. Wenn Vorschriften nicht zielgerichtet sind, sich widersprechen oder häufig geändert werden, entsteht Unsicherheit. Das beeinträchtigt nicht nur Unternehmen, sondern auch den Fortschritt beim Umwelt- und Klimaschutz.

Verpackung als Teil der Lösung

Neben der Kritik will der Tag der Verpackung 2025 auch zeigen, welchen Beitrag die Branche leistet. Verpackung schützt Produkte, ermöglicht Transport, informiert Verbraucher und trägt zur Nachhaltigkeit bei. Sie ist Hightech, Kreislaufwirtschaft und Gestaltungsraum zugleich – und somit weit mehr als nur Hülle.

Zum Jubiläum präsentiert die Branche eine Bilderreihe mit Daten, Fakten und Beispielen. Sie zeigt, wie sich Verpackungen entwickelt haben, welche Fortschritte beim Recycling erreicht wurden und wie sehr sie Teil unseres Alltags sind – oft übersehen, aber unverzichtbar.