USA verlängern Zollpause für China Bild: Mohamed Hassan - pixabay.com

USA verlängern Zollpause für China

Am 11. August 2025 hat US-Präsident Trump die Zollpause für chinesische Waren um weitere 90 Tage verlängert.

Nur Stunden vor Ablauf der Frist am 12. August haben die USA ihre Zollpause gegenüber China verlängert. Mit einer am 11. August 2025 veröffentlichten Executive Order werden die exorbitanten Zusatzzölle, die im Frühjahr auf chinesische Waren erhoben wurden, um weitere 90 Tage ausgesetzt. Die neue Frist endet am 10. November 2025 um 0:01 Uhr EDT (entspricht 6:01 Uhr CET). Dies dürfte auch bei vielen deutschen Herstellern und Händlern für Erleichterung sorgen, die Ware chinesischen Ursprungs in die USA verkaufen – obwohl auch die Kostenbelastung im Rahmen der Zollpause bereits hoch ist.

Zollbelastung für chinesische Waren bereits jetzt hoch – Vorteil für EU-Produkte

Offenbar rechnen die USA damit, in ihren Gesprächen über eine Handelsvereinbarung mit China weitere Fortschritte zu erzielen. Der gegenseitige Zusatzzoll von 10 Prozent bleibt während der Aussetzungsfrist in Kraft. Andere US-Zollmaßnahmen gegenüber China bleiben bestehen, so dass die gesamte Zollbelastung für chinesische Ware um ein Vielfaches höher liegt als die öffentlich propagierten 10 Prozent. Daraus ergeben sich nicht nur für chinesische, sondern auch für europäische Exporteure Nachteile, wenn sie chinesische Waren in die USA verkaufen. EU-Waren werden hingegen „nur“ mit einem Mindestzoll von 15 % belastet. Das bedeutet für die meisten EU-Bekleidungsprodukte, das schlicht der Drittlandszoll angewendet wird, während der Zoll für Textilien auf 15 Prozent steigt.

Neben verschiedenen branchenspezifischen Maßnahmen erheben die USA neben dem vereinbarten gegenseitigen Zusatzzoll noch weitere 20 Prozent Zoll aufgrund der Vorwürfe zum Handel mit Fentanyl. Darüber hinaus sind die produktspezifischen „Section-301-Zölle“, die noch aus der ersten Regierungszeit von Trump sowie aus der Regierungszeit Biden stammen, weiterhin in Kraft. Je nach Ware betragen sie 25 Prozent (Listen 1 bis 3) oder 7,5 Prozent (Liste 4). Zahlreiche Textil- und Bekleidungswaren befinden sich auf Liste 4. Dies ist für den Einzelfall nachzuprüfen, da die Section-301-Zölle in den vergangenen Jahren zahlreiche Ergänzungen, Ausnahmen und Änderungen erfahren haben.

Die effektive US-Zollbelastung auf Textil- und Bekleidungsimporte chinesischen Ursprungs beläuft sich in der Regel auf insgesamt über 50 Prozent: Neben 10 Prozent Zusatzzoll werden 20 Prozent Fentanyl-Zoll sowie i. d. R. ein Section-301-Zoll – auf Textilwaren zumeist 7,5 Prozent erhoben. Dazu kommt der reguläre Drittlandszollsatz, für Bekleidung je nach Produkt zwischen 15 und 28 Prozent, für Textilien deutlich darunter.  

Die Handelsgespräche mit China werden in der Executive Order als „konstruktiv“ bezeichnet, Präsident Trump wird mit den Worten zitiert: „Wir verstehen uns sehr gut mit China.“