1.) Neuerscheinungen von Normen
Folgende Normen sind beim DIN erschienen:
Die Dokumente können ebenfalls beim Beuth Verlag bezogen werden.
2.) DIN-Vorschlag für die Gründung eines Gemeinschaftsarbeitsausschusses NA 106-01-22 GA „Ökologische, umweltfreundliche Textilien“ mit dem NA 119-01-03 AA „Wasseruntersuchung“ des DIN-Normenausschusses Wasserwesen (NAW) unter der Federführung des Textilnorm
Angesichts der Aktivitäten zum neuen Normungsvorhaben ISO/NP 5157 „Textiles – Environmental aspects – Vocabulary” des ISO/TC 38 „Textiles“ und der damit verbundenen Neugründung der
Arbeitsgruppe ISO/TC 38/WG 35 „Environmental aspects“ (Anlage 3) beabsichtigt das DIN, dieses Thema zukünftig als horizontales Thema zwischen der Textilnorm- und dem Normenausschuss Wasserwesen (NAW) zu behandeln.
Bis zum 5. Juni 2020 ist beim DIN über den folgenden Beiratsbeschluss abzustimmen:
Beschluss 02/2020:
Der Textilnormbeirat beschließt die Gründung eines Gemeinschaftsarbeitsausschusses mit dem NA 119-01-03 AA „Wasseruntersuchung“ im DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW) als NA 106-01-22 GA „Ökologische, umweltfreundliche Textilien“. Die Federführung übernimmt der Textilnorm. Das Arbeitsprogramm umfasst die Bearbeitung und Spiegelung des neuen Normungsvorhabens ISO/NP 5157 „Textiles – Environmental aspects – Vocabulary” der neugegründeten Arbeitsgruppe ISO/TC 38/WG 35 „Environmental aspects“.
Die Projekte des ruhenden NA 106-01-20 AA „Ökologische, umweltfreundliche Textilien“ werden in den NA 106-01-22 GA überführt, und der NA 106-01-20 AA wird aufgelöst.
Sollten aus Ihrer Sicht Gründe für eine Ablehnung des Beschlusses sprechen, bitten wir um Ihre Rückmeldung bis zum 05.06.2020.
3.) ISO-Initiative Social Responsibility: Antrag AFNOR auf umfangreiche Überarbeitung ISO 26000) beim DIN abgelehnt
Die französische Normungsorganisation AFNOR (Association française de normalisation) legte im März bei ISO/CEN einen Antrag zur Errichtung eines neuen ISO/TC, zum Themenbereich „Social Responsibility“, vor. Demnach soll sich ein neues TC u. a. mit folgenden Aufgaben beschäftigen:
Hintergrund ist, dass sich aufgrund der neueren Regulierungen für Unternehmen in vielen Ländern zu CSR, Nachhaltigkeit und Lieferkettenverantwortung das Geschäftsfeld für Normierung und Zertifizierung potentiell erweitert hat. Durch diesen Antrag soll dieses Geschäftsfeld nun weiter erschlossen werden. Der Normausschuss Organisationsprozesse (NAOrg) des DIN hat in der Sitzung am 14. Mai 2020 den Antrag von AFNOR abgelehnt.
Nach diesem Beschluss wird noch die detaillierte Begründung erarbeitet und andere DIN-Gremien sollen beteiligt werden. Die Entscheidung ist ein wichtiger Meilenstein für die Positionierung des DIN bei der internationalen Abstimmung. Das DIN wird bis zum 2. Juli 2020 sein begründetes Votum bei ISO abgeben. Die internationale Abstimmung über das Vorhaben läuft bis zum 15. Juli 2020.
Bewertung der Sachlage von t + m:
Der Beschluss, für den sich auch BDI und BDA intensiv eingesetzt haben, ist sehr positiv zu bewerten. Die Einführung eines neuen ISO “Technical Committee Social Responsibility (SR)“ würde zur weiteren Proliferation von CSR-Standards beitragen, da viele neue zusätzliche ISO-Standards zur sozialen Verantwortung von Unternehmen erarbeitet würden. Dies verkennt jedoch, dass die ISO als internationale Vereinigung nationaler Normungsorganisationen im Kern auf die internationale Normung technischer Sachverhalte ausgerichtet ist und für Standards im internationalen Arbeits- und Sozialrecht und die damit verbundenen Themen nicht die ISO, sondern die Internationale Arbeitsorganisation ILO zuständig ist. Auch diese hatte sich ausdrücklich gegen den Antrag ausgesprochen. Die internationalen Sozialpartner IOE und ITUC haben ebenfalls ein Statement dagegen veröffentlicht mit der Begründung, dass die ISO als technischer Normsetzer hiermit erneut in sozialpolitische Bereiche eingreift, die den Kern des Mandats der ILO mit ihrer dreigliedrigen Struktur aus Regierungen und Sozialpartnern ausmachen.