BMU: „Neue Wege aus der Wegwerfgesellschaft“ Bild: © shutterstock_1120037774

BMU: „Neue Wege aus der Wegwerfgesellschaft“

Die Bundesregierung hat die Fortschreibung ihres Abfallvermeidungsprogramms beschlossen. Das aktualisierte Programm legt einen stärkeren Fokus auf Beteiligung der Öffentlichkeit.

Das Abfallvermeidungsprogramm soll aktuelle Erkenntnisse bündeln und neue Handlungsoptionen entwickeln. Dabei greift es aktuelle Trends auf: Händler verkaufen Produkte zunehmend ohne Verpackung. Für Plastiktüten an der Kasse muss extra gezahlt werden, sofern sie nicht schon ganz verschwunden sind. Baumärkte verleihen Maschinen an ihre Kunden. Solche Lösungen will das Abfallvermeidungsprogramms in Empfehlungen für konkretes Handeln von Bund, Ländern, Kommunen sowie Unternehmen und Verbrauchern übertragen.

Wie stark Bundesumweltministerin Svenja Schulze tatsächlich auch die Verbraucher ins Visier nehmen und ihm Verantwortung aufbürden will, erschließt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht. „Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist Abfallvermeidung längst im Alltag angekommen“, meint sie zwar. Für den weitreichenden Umbau der Produktion, die dadurch entstehenden Kosten und die technologischen Herausforderungen reicht die Verbraucherbeteiligung in Form von Stoffbeuteln statt Plastiktüten und Mehrweg-Kaffeebechern jedoch nicht aus. Tatsächlich müssen Konsumenten über Kosten und Nutzen von Abfallvermeidung und über die umweltgerechte Nutzung von Produkten dringend besser informiert werden. Dazu gehört auch die Tatsache, dass langlebige und recyclingfähige Produkte mehr kosten als Wegwerfware.

Begleitende Dialogformate vertiefen die Diskussionen u. a. zu den Themenkreisen Textilien, Einwegartikeln und Bildungsmaßnahmen zur Abfallvermeidung. Fachdialoge sollen Repräsentanten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenbringen. Für den Bereich Textil starten bereits Mitte Januar branchenspezifische Dialogformate mit Webinaren und mehrstündigen Workshops. Im Fokus stehen zunächst die Kreislauffähigkeit von (Alt-)Textilien, Ökodesign und die Fast Fashion-Problematik. Gesamtmasche wird sich hieran aktiv beteiligen und mit den Mitgliedsfirmen austauschen.

Weiterführende Informationen des Bundesumweltministeriums: www.bmu.de/abfallvermeidung

Gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz ist das deutsche Abfallvermeidungsprogramm alle sechs Jahre auszuwerten und bei Bedarf fortzuschreiben. Die Länder waren an der Entwicklung der Fortschreibung des Abfallvermeidungsprogramms des Bundes beteiligt.

Download Abfallvermeidungsprogramm.

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