CarboScreen: Schnellere und kostengünstigere Carbonfaserproduktion

Die Gründer des Startups CarboScreen, Dr. Musa Akdere, Felix Pohlkemper und Tim Röding vom Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen, erreichen durch Überwachung der Carbonfaserproduktion durch Sensortechnologie eine Verdopplung der Produktionsgeschwindigkeit von derzeit 15 auf 30 m/min – und dadurch eine Umsatzsteigerung von bis zu 37,5 Mio. € pro Jahr und Anlage. Diese bahnbrechende Entwicklung überzeugte auch die Jury der International Textile Manufacturers Federation und wurde mit dem ITMF StartUp Award 2023 auf der diesjährigen ITMF Annual Conference in Keqiao (China) ausgezeichnet.

Kohlenstofffasern können ihr volles Potenzial nur dann entfalten, wenn sie bei der Herstellung und Weiterverarbeitung nicht beschädigt werden. Oberflächliche oder mechanische Schäden an den Fasern oder Schäden an der chemischen Struktur werden durch die derzeitigen Mittel nicht optimal erkannt oder fallen erst nach der Produktion auf. Im Ernstfall sind Produktionsfehler sogar eine Brandgefahr. Zur Risikominimierung werden Anlagen daher sicherheitshalber mit 15 m/min gefahren. Durch die sensorbasierte Online-Überwachung von CarboScreen lässt sich die Produktionskapazität auf 30 m/min verdoppeln. Höhere Produktion und sinkende Herstellkosten könnten einen breiteren Einsatz von Carbonfasern in Massenmärkten wie Automotive, Luft- und Raumfahrt und Windenergie führen.