Fashion Incubator Tashkent „Upcycling.uz“ von Liya Yangurazova.  Die usbekische Designerin stellt aus Second Hand-Hemden neue Patchwork-Designs her. Foto: © Upcycling.uz

Fashion Incubator Tashkent

Atlas, Ikat und Margillan-Seide prägen seit Jahrhunderten die traditionelle Kleidung der Seidenstraßenregion - und inspirieren moderne usbekische Designer. Doch oft fehlt das Business-Konzept. Die GIZ hilft.

Mit dem Fashion Incubator Tashkent unterstützt die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ)  junge Kreative bei der Vermarktung ihrer Ideen. 

Foto: © Upcyling.uz

Der gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Aufwind Usbekistans ist auch in dessen Modebranche spürbar: Edle Stoffe, die hohe Qualität traditioneller Handarbeiten und tradierte geometrische Muster laden zu modernen und hochwertigen Designs ein. Die meisten Design-Start-ups vermarkten ihre Kollektionen über soziale Netzwerke. Ausgeliefert wird per Taxi oder gar durch die Designer selbst. Vieles muss improvisiert werden. Und oft fehlt es schlicht an betriebswirtschaftlichem Basiswissen.

Foto: © GIZ

FIT für den internationalen Wettbewerb

Im Rahmen des Projekts „Nachhaltigkeit und Wertschöpfungssteigerung in der Baumwollwirtschaft in Usbekistan“ entwickelte die GIZ gemeinsam mit dem Textilverband Uztekstilprom und einer örtlichen Hochschule den „Fashion Incubator Tashkent“, kurz FIT. Das Programm schult ausgewählte Unternehmen in den Bereichen Design und Management, um sie fit für den internationalen Wettbewerb zu machen. Die Teilnehmer treffen sich wöchentlich zu Intensivworkshops, Praxismodulen und Vorträgen.

„Das Programm hilft uns, unseren Online-Auftritt zu professionalisieren und eine Business-Strategie zu formulieren.“

Kamola Alieva, Gründerin „Lookatme“

Von Ikat bis Upcycling

„Lookatme“: Tag- und Nachwäsche von Kamola Alieva. Inwischen arbeiten bereits 50 Frauen in ihrer Näherei. Fotos: © Lookatme.

Die erste Runde des FIT startete im Mai 2022. Von 40 Bewerberinnen und Bewerbern wurden 15 ausgewählt. Die Start-up-Ideen reichen von moderner Streetwear, Unterwäsche und innovativen Jeansprodukten bis hin zu modernen Ikat-Schnitten und Handstickereien. Das Programm läuft noch bis April 2024.

 

 

Foto: © GIZ

Joanna Möst ist Beraterin im Projekt „Nachhaltigkeit und Wertschöpfungssteigerung in Agrarlieferketten“, das die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) seit 2019 in der usbekischen Baumwollwirtschaft implementiert. Ziel ist es, auf Produktions-, Weiterverarbeitungs- und Exportebene faire, nachhaltige und transparente Prozesse zu unterstützen.

  joanna.moest@giz.de