Nachhaltige Baumwolle aus Äthiopien

AUSSENWIRTSCHAFT
 
 
Foto: GESAMTMASCHE
 
Nachhaltige Baumwolle aus Äthiopien
25.04.2024
Im Oktober 2023 ging das Partner Africa Ethiopia-Projekt von Gesamtmasche in die zweite Runde. In nur drei Jahren will das Projekt den Baumwollanbau in industrietauglichem Maßstab zertifizierungsreif machen.

Im Oktober 2023 ging das Partner Africa Ethiopia-Projekts von Gesamtmasche in die zweite Runde. Seither laufen die Vorbereitungen für die neue Baumwollsaison auf Hochtouren. In nur drei Jahren soll das Projekt den Anbau von Bio-Baumwolle auf ein industrietaugliches Niveau heben. In der Pilotregion Arba Minch beginnt Ende April die Aussaat.

Das Projekt- und Berater-Team von Partner Africa Ethiopia beim Mastertrainer-Workshop im März in Arba Minch, v. l. n. r. Dr Tadesse Amera Sahilu, Beniam Zewdie Gebre Mariam, Silvia  Jungbauer, Mesele Mekuria, Simone Louis, Stephan Rehlen, Boubacar Kammissokho.

Zusammenarbeit mit lokalen Behörden

In jeder Phase der Baumwollsaison werden Farmer, die sich dem Projekt angeschlossen haben, in Farmer Field Schools weitergebildet. Um den ökologischen Landbau langfristig zu verankern, bildet das Projekt in einem „Training of the Trainer“-Programm (ToT) bis zu 60 Experten der lokalen Landwirtschaftsbehörde geschult. Als Multiplikatoren und ständige Betreuer vor Ort sollen sie den Farmern mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Solide Ausgangsbasis

Die britische NGO PAN Ethiopia, die sich eine Landwirtschaft ohne chemische Pestizide auf die Fahnen geschrieben hat, arbeitet bereits seit vielen Jahren mit den Baumwollfarmern in der Region Arba Minch. Dadurch trifft Partner Africa Ethiopia bei vielen Bauern bereits auf solides Wissen zum Thema Bio-Anbau, das zum Teil auch schon auf den Feldern in die Praxis umgesetzt wird.

Bio-Anbau soll schnell wachsen

Shelle Mella besitzt als erste Kleinbauernkooperative bereits eine Zertifizierung nach EU-Ökoverordnung. In barer Münze zahlt sich die Zertifizierung bislang nicht aus, denn die produzierte Menge ist viel zu klein. Durch Einbeziehung mehrerer Hundert Farmer in das Projekt, die durch Schulungen, besseres Saatgut und einfachen Ausrüstungshilfen unterstützt werden, will Partner Africa Ethiopia die zertifizierte Produktionsmenge auf ein industrietaugliches Niveau heben.  Neben der Zertifizierung nach EU-Öko-Verordnung wird auch die Zertifizierung nach GOTS angestrebt.

Bild: © Gesamtmasche

Paten gesucht!

Partner Africa Ethiopia sucht deutsche Textilfirmen, die sich in das Bio-Anbau-Projekt als Mentoren einbringen wollen. Im Idealfall sollte ein Abnahmeinteresse bestehen. z. B. am Bezug zertifizierter Baumwolle oder zertifizierter Garne, die als Projektergebnis angestrebt werden. Die Mentoren haben die Möglichkeit, mit Empfehlungen und Anforderungen auf das Projekt Einfluss zu nehmen. Eine finanzielle Verpflichtung entsteht dadurch nicht.

Interessiert? Bitte melden Sie sich bei Simone Louis, Projektsteuerung Partner Africa Ethiopia, louis@gesamtmasche.de

Handgesponnene Seide bei Shimena: Handloom-Garne aus Baumwolle und Seide werden traditionell zumeist in Heimarbeit produziert. Der Nebenerwerb ist für viele Frauen eine wichtige Einnahmequelle und ein Weg in die reguläre Beschäftigung. Auch hier wird Partner Africa Ethiopia tätig: Für transparente Produktionsketten, bessere Arbeitsbedingungen und bessere Vermarktungschancen, auch international.
Foto: GESAMTMASCHE

Ausweitung geplant

Mittelfristig soll das Zertifizierungsvorhaben auf mindestens eine weitere Anbauregion ausgedehnt werden. Gute Voraussetzungen bestehen z. B. in der Region Afar, wo auch langstaplige Qualitäten erzeugt werden. Damit lässt sich ein breiteres Produktspektrum abdecken. Daneben soll auch der traditionelle Handloom-Bereich berücksichtigt werden. Das Projekt kooperiert hierfür mit den Manufakturen Shimena in Arba Minch und Sabahar in Addis Abeba. Sabahar hat sich bereits einen internationalen Namen mit handgearbeiteten Heimtextilien und Accessoires gemacht. Beide Unternehmen arbeiten auch mit lokal hergestellter und handgesponnener Eri-Seide.

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