Ob Bekleidung oder Textilien für Haus und Garten – die Bund-Länder-Beschlüsse sind ein schwerer Schlag für die Branche, die den übergroßen Teil ihrer Produkte im Einzel- und Fachhandel verkauft. Ingeborg Neumann, Präsidentin des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie:
„Der verlängerte Lockdown setzt die Umsatzvernichtung für die heimische Mode- und Textilindustrie fort.“
Durch die Beschlüsse summierten sich zwei ausgefallene Ostergeschäfte und ein Weihnachtslockdown in den Bilanzen der mittelständischen Mode- und Textilhersteller, viele davon Traditions- und Familienunternehmen.
„Die Rücklagen sind aufgebraucht, die Unternehmen bekommen keine Chance, sich von Umsatzrückgängen bis zu 45 Prozent zu erholen.
Im Gegenteil: Die unausgegorenen Corona-Teststrategien und die schleppenden Impfungen zerstören die Aussichten auf eine wirtschaftliche Erholung des Einzelhandels.“ Dies habe bereits jetzt Auswirkungen für die heimischen Hersteller und Modemarken bis weit ins nächste Jahr. Die Verlängerung des Lockdowns für weite Teile des Einzelhandels treffe die heimischen Hersteller mit doppelter Wucht. Wo keine Ware verkauft werden darf und kann, bestellt der Handel auch keine neue. Und Waren, die bereits ausgeliefert, aber nicht verkauft werden können, landen wieder in den Lagern der Hersteller.
„Es ist unerklärlich, dass sich die Bundesregierung bislang hartnäckig weigert, die Hersteller dem Einzelhandel gleichzustellen, wenn es um die Berücksichtigung des Wertverlustes von Saisonware bei der Überbrückungshilfe III geht.“
Der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie setzt sich deshalb weiter für Fairness an dieser Stelle ein. Derzeit verwehrt die Bundesregierung heimischen Herstellern in Not das, was sie Fast-Fashion-Ketten im Zuge der Überbrückungshilfe III zugesteht.
Bild: © Gerd Altmann – pixabay.com