Umsatzvernichtung im großen Stil Martina Bandte, Präsidentin Gesamtmasche; Bild: Gesamtmasche

Umsatzvernichtung im großen Stil

Nach sechs Monaten im Lockdown ist die Stimmung in der Maschenindustrie weit unter dem Nullpunkt angelangt. "Die Politik lässt unsere Branche im Stich", sagt Gesamtmasche-Präsidentin Martina Bandte.

Nach einem halben Jahr Schließungspolitik beklagt die Maschenbranche erschreckende Lockdown-Schäden. „In der Branche herrschen Verzweiflung und Zorn“, sagt Martina Bandte, Präsidentin von Gesamtmasche. Sie kritisiert die unkoordinierten und wenig effektiven Corona-Maßnahmen der Regierung.

„Entscheidungen einiger weniger Politiker vernichten jeden Tag Existenzen und verursachen einen drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Unsere Industrie hat das Vertrauen in die wirtschaftliche und sozialpolitische Kompetenz der Regierung verloren. Rationale Argumente zählen nicht mehr. Konstruktive Vorschläge werden konsequent ignoriert. Und bei staatlichen Hilfen werden wir zum Teil sogar wissentlich diskriminiert. Selbst der Rechtsweg bietet heute keine Hilfe mehr.“

Der Geschäftsklimaindex zum 2. Quartal sackte steil auf -19,3 Punkte ab (Jahresanfang: -5,17) Die Erwartungsindex für die Zeit bis Ende Juni liegt mit -16,54 Punkten weiter im extrem negativen Bereich – dabei wurde die verbandliche Geschäftsklimaumfrage vor der aktuellen Lockdown-Verlängerung bis 18. April durchgeführt.

Die Umsatzeinbrüche in der Textil- und Bekleidungsindustrie waren bereits im Jahr 2020 beispiellos. Die Modebranche trifft es besonders hart: Nach Umsatzverlusten von gut 20 Prozent hat sie bereits über 9 Prozent ihrer Beschäftigten entlassen müssen. „Richtig bitter wird es aber erst im laufenden Jahr“, sagt Martina Bandte. Im nächsten Quartal muss fast ein Fünftel der Hersteller Personal abbauen. Kaufkraft und Konsumlaune dürften sich angesichts der desolaten Zustände in vielen Teilen der Wirtschaft in Grenzen halten.

 Pressemitteilung Gesamtmasche v. 25. März 2021: „Umsatzvernichtung im großen Stil“